Um eins am Anfang klar zu stel­len: Buda­pest ist eine tolle Stadt. Ins­be­son­dere wenn die Sonne scheint, man lus­tige Men­schen trifft und im Gro­ßen und Gan­zen kei­nen Plan hat…

So ein­fach funktioniert’s:

1. Anlei­tung wegschmeißen

Das Hos­tel hatte mir der schräge Brite in Bra­tis­lava emp­foh­len. Ein super­net­tes Plätz­chen, zen­tral, bil­lig (zwi­schen sechs und neun Euro die Nacht, man­cher hat auch nur 1,50 bezahlt?), und mit net­ten Typen aus der gan­zen Welt.
Stadt­kar­ten mit Sehens­wür­dig­kei­ten bekommt man über­all gratis.
Die bes­ten Tipps geben die Rei­se­kol­le­gen und das Hos­tel-Staff, Details gibt’s im Internet.
Anlei­tung hatte ich eh keine, aber jetzt weiß ich’s genau: Ich brauch kei­nen Reiseführer.

2. Kame­ra­den finden

Völ­lig unver­bind­lich, kom­plett unkom­pli­ziert, abso­lut tem­po­rär: so läuft‘s im Hos­tel. Mit ein wenig gutem Wil­len ist es kein Pro­blem mit ein paar Leu­ten was zu unter­neh­men – die Zusam­men­set­zung der Gruppe ändert sich täg­lich, mit allen Vor- und Nach­tei­len. Hier in Buda­pest habe ich vor allem Men­schen aus eng­lisch­spra­chi­gen Län­dern getrof­fen, die für ein paar Monate in Europa her­um­tou­ren. Und so war ich ein paar Nächte schön was trin­ken (4cl Jäger für 75 Cent :-)  fatal…). Die Buda­pes­ter sind sehr auf­ge­schlos­sen, und viele wol­len ihre Deutsch­kennt­nisse üben, ein Spaß.

3. Feine Sachen machen

Ja, da gibt’s ne Menge. Ein Opern­haus, das schon allein vom Inte­ri­eur unbe­dingt sehens­wert ist (und auch musi­ka­lisch über­zeugte, ich sah Verdi’s Nabucco):

Lus­tige tra­di­tio­nelle Tänze, bei denen am Ende alle Zuschauer im Kreis mit­tanz­ten – zufäl­lig ent­deckt (und hier musi­ka­lisch leicht modi­fi­ziert, man verzeihe):

Vimeo

Mit dem Laden des Videos akzep­tie­ren Sie die Daten­schutz­er­klä­rung von Vimeo.
Mehr erfah­ren

Video laden

juhuu, mein ers­tes Video!

Spek­ta­ku­läre Archi­tek­tur, Pan­ora­ma­bli­cke über die Donau, inter­es­sante Kunstgalerien:

Tie­fen­ent­span­nende Ther­mal­bä­der mit kom­mu­ni­ka­ti­ven Menschen:

Ich mag Budapest.

3. Wei­ter­zie­hen

Eine Woche war gut, sehr ent­spannt, aber jetzt reicht’s: es geht wei­ter. Kurz­fris­tig habe ich mich für Ser­bien ent­schie­den, Bel­grad soll ziem­lich span­nend sein. Gerade fahre ich mit dem Bum­mel­zug durchs unga­ri­sche Land (acht Stun­den für 350 Kilo­me­ter), vor­bei an Fel­dern roter Mohn­blu­men und hal­ten an jedem Plumps­klo, das unmo­ti­viert in der Gegend rum­steht. Oh, Pass­kon­trolle. Sehr nett, spricht sogar deutsch. Die ser­bi­schen Beam­ten sind aller­dings nicht so freundlich…

Tipp: Anders als in den meis­ten euro­päi­schen Län­dern braucht man für die Län­der hier oft einen Rei­se­pass um ein­zu­rei­sen, der Per­so­nal­aus­weis reicht nicht. Gelernt von ein paar Deut­schen, die an der Grenze wie­der umkeh­ren mussten…

Danach geht’s wei­ter nach Bos­nien-Her­ze­go­wina, Kroa­tien, Alba­nien und so wei­ter, die Küste run­ter in Rich­tung Grie­chen­land. So ist gerade der Plan, der sich aber tag­ein tag­aus schein­bar will­kür­lich ändert…

Über­ra­schung: Fotos gibt’s hier!

Tags
Johannes Klaus

Johannes Klaus hängte seinen Job als Grafikdesigner an den Nagel, um 14 Monate um die Welt zu reisen. Seine Website Reisedepesche wurde 2011 mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet. In unbeobachteten Momenten streichelt er den Preis zärtlich, besteht ansonsten aber darauf, dass ihm so was völlig egal sei.

  1. Hallo Johan­nes!
    Der Bericht über Buda­pest ist sehr gut gelun­gen. Vor allem deine Ein­drü­cke über die Gast­freund­schaft kann ich nur bestätigen.…und die Preise bei diver­sen alko­ho­li­schen Geträn­ken sind auch 2014 im Ver­gleich noch sehr günstig! ;-)
    Viel­leicht sieht man sich mal in Bp…
    Liebe Grüße Markus

  2. KiKi says:

    Was für eine wun­der­schöne und lebens­frohe Rei­se­emp­feh­lung! Da möchte man sich doch glatt in den nächs­ten Zug set­zen! Mehr davon:)!

    1. Susie says:

      Whow, klingt ja bes­ser als der Bericht in der Wir­Von­Phoe­nix, den ich mit dir zusam­men­schus­tern durfte. Schaut wun­der­schön aus, hört sich auch so an. Lass es dir auch wei­ter­hin gut gehen ! Drück dich und bin in Gedan­ken immer wie­der mal bei dir …

    2. klys says:

      @Kiki: auf geht’s! ;-)

      @Mrs. Wise: Muss auch immer wie­der sen­ti­men­tal an unsere schö­nen Aus­lands­ar­ti­kel den­ken, wenn ich die Orte in Natura erbli­cken darf… Grüße an Rob und Cody!

  3. Imam says:

    Hinreißend.…ich komme!! Aber Du bist ja schon wie­der über alle Berge…
    Dein herr­li­ches Video läd ein zum Mit­tan­zen – macht Laune :)und könnte diese sprü­hende Lebens­freude der Unga­ren nicht bes­ser aus­drü­cken – hast Du s‑u-p-e‑r gemacht! Danke fürs Mitreisen.…

  4. Paul says:

    Spä­tes­tens Deine huld­volle, völ­lig zutref­fende Beschrei­bung Buda­pests dürfte Herrn Kovács zum regel­mä­ßi­gen Leser die­ser wun­der­ba­ren Depe­sche machen!

    1. klys says:

      Herr Kovác als Leser, das wäre natür­lich fast so gut wie mit Moza­rella über­ba­ckene Fleischbällchen…

  5. Paul says:

    So lange Du auf frei­ge­ge­be­nen Stra­ßen bleibst (Minen) und viel­leicht die Repu­blika Srbska mei­dest, kann ich Bos­nien sehr emp­feh­len, vor allem Mostar!

    1. klys says:

      funk­tio­niert im übri­gen auch wun­der­bar auf Michael Jack­sons „Bad“… hätte ich doch nur noch mehr Zeit…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert